Gut zu wissen – Fragen zur Psychotherapie


Was ist Psychotherapie und wie wirkt sie?

Psychotherapie ist ein eigenständiges Heilverfahren im Gesundheitsbereich für die Behandlung von psychischen, psychosozialen oder psychosomatisch bedingten Erlebensstörungen und Leidenszuständen.

Die Ausübung der Psychotherapie ist durch das schweizerische Psychotherapiegesetz geregelt.

Psychotherapie kann heilend oder lindernd, gesundheitsfördernd und vorbeugend sowie persönlichkeitsentwickelnd wirken. Im Zentrum steht der Austausch zwischen Psychotherapeut und Klient/in. Allgemein belegte Wirkfaktoren sind einfühlendes Verstehen, emotionale Annahme und Stütze (insbesondere der bestehenden Ressourcen) durch den Psychotherapeuten. Je nach psychotherapeutischer Methode wird der Prozess durch Übungen und andere Interventionen ergänzt.


Wann wird Psychotherapie durchgeführt?
  • Bei psychischen, psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen wie Depressionen, Ängsten, posttraumatischem Stress, Suchtproblemen, Verhaltensstörungen, Sexualstörungen, Lernstörungen, Persönlichkeitsstörungen.
  • Bei Beeinträchtigungen und Erkrankungen infolge allgemeiner Lebenskrisen (z.B. Diagnoseschock, Scheidung, Arbeitslosigkeit).
  • Zur Persönlichkeitsentwicklung (bei Paartherapie auch: Partnerschaftsentwicklung).

Die Störungsbilder sind international einheitlich erfasst im sogenannten ICD-Manual.

Begrenzungen in der psychotherapeutischen Behandlung sind dann gegeben, wenn Störungsbilder zuerst bzw. begleitend eine medizinische Massnahme erfordern. Ausserdem kann nicht allen Anliegen mit jeder therapeutischen Methode gleich gut begegnet werden.

Worauf ist bei einer Psychotherapie zu achten?

Der Therapeut hat laut dem Psychotherapiegesetz Berufspflichten wie Weiterbildung, Supervision, Aktenführung, Verschwiegenheit und Professionalität der Beziehung.


Gibt es Nebenwirkungen bei der Psychotherapie?
  • Es kann Phasen der Symptomverschlechterung geben.
  • Es kann Phasen von Selbstüberschätzung oder/und Selbstzweifeln geben.
  • Es können Verstrickungen in der Beziehung zum Therapeuten entstehen.
  • Persönliche Beziehungen (Partnerschaft, Familie, Freundschaften) können sich verändern.
  • Änderungen im Berufsfeld können auftreten.
  • Psychotherapie kann eine zeitliche und finanzielle Belastung darstellen.